von Josephat Seleman Hema aus Tansania.

„Afrika gibt es nicht“, witzelt Moulaye Niang, ein in Venedig, Italien, geborener senegalesischer Künstler. Seine Witze basieren auf der Tatsache, dass die gegenwärtigen politischen Grenzen künstlich und reparativ sind und daher keine gemeinsame Kultur von Afrikanern, Zusammengehörigkeit und Einheit widerspiegeln.

Aber ich denke, das sollte kein Grund sein, kein Gefühl für Afrika zu bekommen. Ich war froh, als mir meine Freundin Celine von diesem Museum erzählte. Celine war auch ein Jahr lang Freiwillige in Tansania bei einer anderen Organisation. Sie ist gerade aus Tansania zurückgekehrt und wir haben uns auf einer Konferenz in Berlin getroffen. Also planten wir, gemeinsam das Museum in Linden/Stuttgart zu besuchen.

„Die neue Afrika-Ausstellung des Linden-Museums ist ein kraftvoller Beitrag zu der zwingend notwendigen Debatte, wie wir mit Kulturobjekten aus verschiedenen Kontinenten und Zeiten in einer globalisierten Welt umgehen. Welche Fragen richten wir heute an sie, welche Geschichten erzählen sie uns? Dabei geht es auch darum, wie wir uns zu unserer kolonialen Vergangenheit stellen. Die Präsentation ermöglicht, dass das Thema nicht nur in Fachkreisen, sondern auch in der Gesellschaft ankommt und diskutiert wird. Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Herkunftsländer erprobt das Linden-Museum neue und partizipative Konzepte für die Präsentation der Objekte. Das Museum gibt damit der Mehrstimmigkeit Raum und verabschiedet sich vom eurozentrischen Blick. Die Ausstellung stellt auch wichtige Fragen an unser heutiges Zusammenleben und trägt damit zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei“, betont Kunststaatssekretärin Petra Olschowski.

Während des Besuchs war ich erstaunt zu sehen, dass auf der anderen Seite meines Heimatlandes noch einige wertvolle Stücke des traditionellen afrikanischen Erbes (sogar aus meinem Land Tansania) erhalten und erhalten sind. Es gibt so viel, was Sie an diesem Ort sehen und Informationen über afrikanische Kunst, Königreiche, Lebensstil, Kreativität, Freiheitskämpfe und Überzeugungen in einer Vielzahl von Präsentationsformen wie Spielen, Videos, Bildern und echten Objekten sammeln können.

Durch all das kann man Afrika irgendwie sehen, berühren und fühlen.
Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass Afrika ein großer Kontinent mit großer Vielfalt ist und ein einziger Abschnitt eines Museums nicht alles über diesen großen Kontinent aussagen kann. Es gibt so viele Unterschiede zwischen der Spitze des Kaps der Guten Hoffnung im südlichen Afrika und der Spitze des Zentrums sowie zwischen Ost und West und den nördlichen Ländern. Der Teil „Wo ist Afrika?“ repräsentiert somit nur einen kleinen Prozentsatz der afrikanischen Diversität.
Der Besuch des Lindenmuseums war daher ein Moment der Wiederentdeckung und Selbstidentifizierung als Ostafrikaner. Es war einen Besuch wert.

Was würdet ihr sagen? Wo ist Afrika für euch? Ich freue mich auf eure Kommentare.