von Carol aus Indien

„Wir stehen das gemeinsam durch!“ Ich habe das Gefühl, dass dieser Satz das Potential in sich trägt, die ganze Welt zu vereinen. Ich habe dies am 26. März 2020 realisiert. Normalerweise führt das Referat Ökumene im Kirchenkreis Dortmund und das Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwörtung (MÖWe) ein sehr cooles Hangout für alle durch. Dieses Hangout ist als Ökumene Hangout bekannt, es findet einmal im Monat in einer Kneipe in der Dortmund Innenstadt statt und jede*r ist eingeladen. Viele Menschen kommen zusammen. Wir sitzen, reden, essen und „hängen rum“, diskutieren über ökumenische Themen und tauschen uns über das kirchliche Leben aus.

Aufgrund der momentanen Corona-Krise konnten wir uns alle nicht persönlcih treffen und so kamen Carolin und ihre Kolleginnen Christina und Lioba auf eine verblüffende Idee. Sie fragten sich, wie andere Menschen in anderen Teilen der Welt jetzt mit der neuen Situation umgehen, und sie fragten sich, ob es möglich wäre, sich zu vernetzen. Sie alle haben sich viel Mühe gegeben und einen internationales digitales Zusammentreffen mit dem Titel „Global Ecumenical Hangout“ im Zoom-Videochat organisiert.Stellet euch vor, Menschen aus der ganzen Welt waren eingeladen und wurden zum Mitmachen eingeladen. Als Carolin diese Idee mit mir teilte, war ich erstaunt. Ich konnte mir nicht einmal vorstellen, wie es sein würde. Ich war sehr glücklich und aufgeregt, ein Teil dieses wunderbaren Plans zu sein. Carolin bat mich, auch meine Familienmitglieder und Freund*innen aus Indien einzuladen.

Der Global Ecumenical Hangout begann um 14 Uhr UTC – es war 14 Uhr in Dortmund, 15 Uhr in Kapstadt, 16 Uhr in Daressalam, 18.30 Uhr in Colombo, 20 Uhr in Yogyakarta und 21 Uhr in Hongkong, als mehr als 50 Menschen aus aller Welt teilnahmen. Jede*r wurde gebeten, ihren oder seinen Ländernamen hinter ihren oder seinen Namen hinzuzufügen. Alle Mikrophone waren stumm geschaltet, aber wenn jemand sprechen wollte, durften sie sich selbst einschalten, Nachrichten senden oder ihre Hände durch ein Emoji heben. Ich bekam Gänsehaut, als ich verschiedene Leute aus verschiedenen Ländern sah. Ich war sehr glücklich, weil meine vier Freund*innen (Bhavisha, Pallavee, Pratiksha und Tanuj) und meine kleine Schwester und meine Mutter und mein Vater teilnahmen – sie repräsentierten Indien. Sogar die bisherigen Freiwilligen (Rachel aus Hongkong, Dika und Andrew aus Indonesien) nahmen an dieser Telefonkonferenz teil.

Der Global Ecumenical Hangout begann mit einer Einführung von Lioba, Christina und Carolin. Nach der Einführung erklärte Lioba den technischen Teil, wie Audio, Video, Chat, Reaktionen, das Stummschalten von Mikrofonen und das Lautschalten umfasste. Sie erklärte auch die Funktioni des Hand Emojis, das für den Fall verwendet werden kann, dass jemand sprechen wollte.

Nach der technischen Einführung erläuterte Carolin den Grund für diesen internationalen Hangout. Sie stellte allen eine Frage: Warum sind wir hier zusammen? Sie beantwortete diese Frage auch, indem sie uns allen sagte, dass diese letzten Tage das Antlitz der Welt verändert haben. In allen Dörfern, Städten, Kreisen, Ländern und Kontinenten stehen die Menschen vor den Herausforderungen des CORONA-19-Virus. Diese Pandemie hat das tägliche Leben aller verändert, und jede*r ist damit beschäftigt, ihre und seine Zeitpläne neu zu organisieren. Kinder können nicht zur Schule gehen, Geschäfte sind verschlossen, die Gesundheitssysteme sind überlastet und alle haben Angst um die älteren Menschen. Einige Herausforderungen, vor denen alle stehen, sind gleich, einige Herausforderungen können auch in verschiedenen Ländern und für verschiedene Menschen unterschiedlich sein.

Christina stellte auch allen eine Frage: Was bedeutet es, in dieser Krise christlich zu sein? Sie antwortete, es bedeutet, dass wir miteinander verbunden sind und dass wir uns alle zusammen mit Gott verbinden können. Und wir glauben, dass dies über Zoom möglich ist.

Später gab es einen Moment der Stille; Christina fuhr mit einem Gebet fort und danach wurden alle automatisch von Lioba in Kleingruppen gebracht. Es war eine kleine Gruppe von zwei Personen. Lioba tat ihr Bestes, um zwei Menschen aus zwei verschiedenen Ländern in einem virtuellen Raum zusammenzubringen. Deshalb wurden wir zu Beginn des Treffens gebeten, unseren Ländernamen hinter unseren Namen zu setzen.

In der ersten Kleingruppenphase hatte jede Person jeweils fünf Minuten Zeit, um zu sprechen und ihre Gefühle auszudrücken. Wir wurden gebeten, über unsere persönlichen Erfahrungen in diesen letzten Tagen zu berichten. Es war wie ein kleines Interview; wir wurden gebeten, uns gegenseitig die folgenden Fragen zu stellen: Wer bist du? Woher kommst du? Wo bist du im Moment? Wie fühlst du dich?

Die Fragen wurden auch im Chat gepostet. In dieser kleinen Gruppe war jede*r für seine Zeit verantwortlich. Nach zehn Minuten kamen alle in die Hauptsitzungsgruppe zurück.

Nach unserer Rückkehr in die Hauptsitzungsgruppe begrüßte Christina alle wieder und sie fragte uns alle, ob wir alle eine gute Zeit in dieser Breakout-Gruppe hatten. Sie sorgte auch dafür, dass niemand ein Problem hatte, und sie fragte alle, ob es okay sei, weiterzumachen und in die zweite Runde zu gehen.

Die zweite Runde dauerte 30 Minuten, alle wurden wieder in ihre „Breakout“-Gruppen geschickt. Für Runde zwei gab es drei Fragen:

Die erste Frage zielte auf unsere persönlichen Gefühle ab, die zweite Frage auf den Umgang unserer Glaubensgemeinschaften und Kirchen mit Corona und wie wir in diesem Jahr Ostern miteinander feiern. Schließlich wurden wir auch gebeten, über Vertrauen zu sprechen: Wenn wir voller Vertrauen in diese Ostertage gehen würden, was würde dann passieren? Was gibt uns Kraft und Hoffnung in diesen Zeiten?

Nach Runde zwei kamen alle zurück in die Hauptsitzungsgruppe. Carolin begrüßte alle zurück und fragte alle nach ihren Erfahrungen. Wie habt ihr euch in den Kleingruppen gefühlt? Wie war es, jemand anderem zuzuhören?

Ich wurde in einen Besprechungsraum mit Jana aus Deutschland geschickt. Sie war die Chefin von Josephat, einem ehemaligen Freiwilligen aus dem Volunteershouse, und daher kannte ich sie bereits. Wir haben beide unsere Gedanken geteilt und die Fragen beantwortet. Nachdem wir die Fragen beantwortet hatten, gingen wir beide zurück in den Hauptsitzungsraum.

Das Treffen fand für 1 Stunde 30 Minuten statt. Das Global Ecumenical Hangout wurde mit drei Gebeten verschiedener Menschen unterschiedlicher Herkunft geschlossen: aus Europa, Asien und Afrika. Wir schlossen das Hangout, in dem wir gemeinsam das Vater Unser gebetet haben– jede*r in ihrer*seiner eigenen Sprache.

Am Ende des Ersten Global Ecumenical Hangouts bat das Team alle Teilnehmer*innen um ein Feedback. Obwohl es nicht möglich ist, ALLE wunderbaren Feedbacks zu kopieren und einzufügen, möchte ich einige von ihnen am Ende dieses Artikels teilen, um euch zu zeigen, dass wir alle zusammen halten in dieser Zeit:

 

Jacques (Ruanda): Vielen Dank! Ich werde gerne wieder an einem solchen Treffen teilnehmen. Gott beschütze euch. Bleibt behütet.

Mathew (Indien): Eine fantastische Erfahrung, würde gerne den Dialog fortsetzen.

Annika (Deutschland): Vielen Dank für die Organisation!!!! Ich würde nächstes Mal wieder voll dabei sein!

Emily (Großbritannien): Vielen Dank, dass ihr mich zur Sitzung eingeladen habt. Ich würde gerne an einem weiteren Hangout teilnehmen. Segen für euch alle, bleibt sicher und gesund.

Tom (Deutschland): Im Gespräch mit Stella aus Indonesien wurde mir noch einmal klar, wie schwierig die Situation in anderen Ländern ist. Ich freue mich auf eine Neuauflage!

Paulin DR (Kongo): Es war erstaunlich zu sehen, wie die Dinge gut organisiert waren, herzlichen Glückwunsch. Es war gut, ich warte auf den nächsten Hangout.

Dorothe (Deutschland): Sehr, sehr cool!!! Vielen Dank für die Einladung. Mein erstes Gespräch funktionierte nicht, aber das zweite war mit einer jungen Frau aus Sri Lanka und das war wirklich interessant.

Rachel (Hongkong): Das ist toll! Vielen Dank für die Organisation!

Matthias (Deutschland): Es war eine tolle Erfahrung! Die Nutzung des Mediums wird immer häufiger.

Juri (Deutschland): Vielen Dank für die nette Idee, ich konnte etwas für mich mitnehmen!

Esperance,DR (Kongo): Es war auch mein erstes Mal, dass ich so ein digitales Treffen hatte. Ich habe es wirklich genossen.

Stella (Indonesien): Terima kasih alle. Auf Wiedersehen

 

Der nächste Global Ecumenical Hangout findet an diesem Donnerstag, dem 9. April 2020, statt. Für weitere Informationen, tretet bitte unserer Facebook-Gruppe bei oder klickt hier.