von Georges aus der DR Kongo

Apropos Weihnachten, ich habe während der Feier hier in Deutschland einen großen Unterschied entdeckt. Bei uns im Kongo gilt die Weihnachtsfeier oft als ein Fest, das nur kleinen Kindern vorbehalten ist. Wir kaufen ihnen neue Kleider, wir versuchen wirklich, die Kinder an diesem Tag sehr glücklich zu machen, manchmal feiern wir mit anderen Familien zusammen, aber die Mehrheit der kongolesischen Bevölkerung sagt, dass Weihnachten für Kinder ist. Die Erwachsenen warten auf die große Silvesterparty. Anders ist es in Deutschland, wo die Bevölkerung Weihnachten lieber feiert als Silvester. Ich habe es hier in Dortmund gesehen. Ich kann euch versichern, dass wir die Advents- und Weihnachtszeit hier von November bis Dezember gefeiert haben.

Ich, der ich die Silvesterfeiern vor Augen hatte, habe mir gesagt; hier feiern wir Weihnachten mit so hoher Herzlichkeit, wie wird dann die Silvesterfeier werden? Es wird also so sein, das heißt noch mehr Wärme und Herzlichkeit als an Weihnachten? Plötzlich kam dann der 1. Januar und alle blieben zu Hause: keine Aktivitäten, keine Geräusche, keine Wärme, es war total still auf den Straßen. Ich habe sogar einen Ausflug gemacht, um zu sehen, ob es in anderen Städten auch so ist: und ja, es war das Gleiche wie in Dortmund

Und dann kam ich zu dem Schluss, dass Europäer*innen Weihnachten viel besser respektieren und feiern als Afrikaner*innen, insbesondere wir im Kongo. Ich würde sagen, christliche Europäer*innen wissen, wie man die verschiedenen Feierlichkeiten an besonderen Tagen für das Christentum genießt und den Tagen Wert zurück gibt. Zu Hause in Afrika freuen wir uns oft auf das Neujahrsfest, das keine Auswirkungen auf das Christentum hat, da es ein Fest für alle verschiedenen religiösen Konfessionen auf der Erde ist.

Nach diesen neun Monaten versuchen wir immer noch, uns in der deutschen Sprache zurechtzufinden, was nicht so einfach ist. Der Mensch muss sich jedoch immer ändern; es sind Bäume und Tiere, die sich niemals ändern können. Das kleine Problem ist, dass, wenn wir jetzt den guten Geschmack verspüren, ein paar Sätze auf Deutsch zu bilden, unsere Visa auch noch ablaufen. Aber es spielt keine Rolle, denn das Wenige, das wir als Erfahrung gemacht haben, kann uns in unserer Zukunft viel von wert sein. Der Mensch wächst, altert und schafft es sogar, voller Hoffnung zu sterben. Ansonsten nochmals vielen Dank an das Projekt des Evangelischen Kirchenkreises Dortmund für diese Förderung, die es weiterhin jungen Menschen aus verschiedenen Kontinenten für einen kulturellen Austausch im Volunteershouse gibt.