von Adelia aus Indonesien,

Die Theologiestudentin Adelia aus Indonesien sollte eigentlich im April 2020 ihren Freiwilligendienst in Dortmund beginnen – aufgrund von Covid-19 konnte sie noch nicht nach Dortmund reisen, ist aber bei uns aktiv an einigen digitalen Projekten beteiligt. Einer ihrer whatsapp-Status in letzter Zeit war „Religion das Opium des Volkes“, und das hat uns neugierig gemacht und wir haben sie gefragt, was hinter diesem Satz steckt, den sie in deutscher Sprache gepostet hat. Hier ist ihre Antwort:

„“Religion das Opium des Volkes“ ist ein Idiom von Karl Marx in seinem Buch mit dem Titel „Ein Beitrag zur Kritik an Hegels‘ Rechtsphilosophie“. Ich habe eine Übersetzung gelesen, die von einigen Theolog*innen aus Indonesien kritisiert worden war. Dieses Idiom, das ich zitiert habe, benutzen meist einige Leute, um Marx anzugreifen. Es scheint, als ob dieses Idiom der Religion feindlich gesinnt ist, um die Menschen, die eine Religion praktizieren, zu schwächen.

Diese Redewendung erhält oft schlechte Kritiken, wird falsch wahrgenommen manchmal machen Leute, die es gelesen haben, einen Witz und ändern es zu „Gott ist Opium“. Richtig, Marx konzentriert oder betont nicht „Gott“, sondern die Religion. Diese Redewendung ist aus dem Zusammenhang gerissen und wird daher oft falsch verstanden. Der vollständige Satz ist wie folgt: „Religion ist der Anblick des unterdrückten Geschöpfs, das Herz der herzlosen Welt und die Seele der seelenlosen Bedingungen. Es ist das Opium des Volkes.“

Ich mag diese Redewendung, seit ich in meiner Schule etwas über Cross-Religion gelernt habe. Ich werde darüber sprechen und mich auf die Perspektive der Gesellschaft konzentrieren und nicht auf die Theologie. Das wird einfacher sein, wenn wir jetzt lesen und die Realität sehen. Ich schreibe dies mit dem Ziel, dass wir alle als Mitglied einer Religionsgemeinschaft etwas lernen könnten, um eine gesunde Freundschaft zwischen Religion zu schaffen und positives Denken in dieser Pandemie Covid-19 zu üben.

Diese Redewendung mag in meinem Land Indonesien selten zu hören, aber oft zu spüren sein. Es ist zunehmend in der Pandemie zu spüren. Ehrlich gesagt schreibe ich das, weil es mit als Mitglied einer Religionsgemeinschaft unwohl fühle. Ich war wütend und dachte schließlich, „dass sie nach religiösen Angelegenheiten dürsten, aber arm an Rationalität“ sind in dieser Situation.

Die Realität spricht jetzt. Einige Kirchen sind immer noch geöffnet in dieser Pandemie. Einige Muslime protestieren und demonstrieren vor der Regierung, weil sie ihre religiösen Feiern nicht feiern können (zum Beispiel das „Idul Fitri“) und sie können nicht in der Moschee beten. Diese Realität beweist, dass Religion wie ein Opium ist. Das lässt religiöse Menschen nicht klar denken. Religiöse Menschen sind süchtig nach religiösen Dingen. Sie denken also nicht über die Auswirkungen nach. Ich dachte, die Auswirkungen wirken sich nicht nur auf sich selbst, sondern auch auf die anderen aus.

Um dieses Problem zu lösen, schlage ich vor: machen wir Religion nicht zum Opium um unsere Probleme zu lösen. Weil diese Redewendung aber das Opium beschreibt, hat eine Religion eine gewisse Funktion in der Gesellschaft. Es hat eine ähnliche Funktion wie ein Opium, an dem man erkrankt ist. Es reduziert den Schmerz und gibt eine angenehme Illusionen für die, die es konsumieren. Auf der anderen Seite reduzieren Religionen wie Opium auch ihre Energie und ihren Wunsch, sich repressiven Realitäten zu widersetzen. Wenn religiöse Menschen anfangen, von Religionen abhängig zu sein, wird das Gleiche passieren wie jetzt in Indonesien