von Georges aus der DR Kongo

Es war Sonntag, der 30.05.2021, an dem wir an einer Städte-Radtour teilnahmen. Wir waren von der lieben Jenny eingeladen worden und waren eine Gruppe aus 9 Teilnehmenden.

Wir sind mit unseren Fahrrädern in Dortmund in den Zug nach Ratingen gestiegen, um dort die Gruppe zu treffen.

Die Tour ging von Ratingen nach Düsseldorf,eine Strecke von rund 20 km. Geleitet wurde die Tour vom lieben Andreas und seiner Frau Britta.

Unterwegs machten wir irgendwo eine Pause. Während der Pause liest uns Lady Britta eine „Wunschgeschichte“ vor, und nachdem sie sie gelesen hat, bittet sie uns, auch über unsere Wünsche nachzudenken, um sie während der zweiten Pause mit den anderen zu teilen. Etwas, das mich sehr beeindruckt hat.

Wir fahren weiter auf der Straße, die auf einen Hügel führt, auf dem auf der rechten Seite eine Hütte gebaut wurde. Hier ruhen wir uns aus, und hier sprechen wir auch über unsere Wünsche – wie es geplant war –

Mein Wunsch ist ein Wunsch, den ich seit meiner Kindheit hatte, als ich die 6. Klasse der Grundschule besuchte. Mein Wunsch, der im Augenblick Wirklichkeit geworden ist, eine Realität, die ich gerade erlebe:

Hör die die Geschichte an:

Mein Wunsch war es, eines Tages auf europäischem Boden zu sein, auf dem Luftweg und nicht auf dem Seeweg. Mein Wunsch war es, verschiedene europäische Städte zu besuchen, obwohl ich zu der Zeit nicht wusste, welches Land in Europa ich besuchen würde.

Vor dieser Einwanderung wollte ich jedoch zunächst ein einer Stadt in meinem Land leben, in der Lingala fließend gesprochen wird, da diese Sprache vom ganzen Land beeinflusst zu sein scheint.

Als ich also im April 2020 die Gelegenheit hatte, nach Europa zu kommen, hatte ich auch vorher die Möglichkeit, nach Kinshasa, der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo, zu reisen, um dort meinen Visumsantrag zu stellen. Normalerweise hätte dies nur einen Monat gedauert, aber leider wurde am 10.03.2020 der erste Fall von Covid-19 in der Stadt Kinshasa gemeldet. Und danach wurden alle Aktivitäten gestoppt und alle Ämter einschließlich der Botschaft geschlossen.

Die durch Covid-19 verursachte Gesundheitskrise dauerte von Februar (als wir in Kinshasa ankamen) bis September. Wir saßen fest in Kinshasa. Natürlich waren wir sehr geschockt, aber in meinem Inneren sagte ich mir, dass durch diesen Zufall Gott mir meinen Wunsch erfüllt: ich hatte ja dafür gebetet, in einer Stadt zu leben, in der LINGALA gesprochen wird, damit ich lernen kann. Und jetzt kann ich Lingala sprechen: … „Gott sei ewiglich gelobt, denn er erfüllt unsere Bedürfnisse und Wünsche auf seine eigene Weise.“ Und danach bekam ich mein Visum für Europa und landete am 23.03.2021 an Bord einer KLM-Airline auf europäischem Boden.

Meine Schlussfolgerung, die ich jetzt gezogen habe, ist: „Gott antwortet nach seiner eigenen Zeit, wir brauchen also etwas Geduld, bis wir von ihm Antwort erhalten.“

Nachdem wir also unsere Wünsche untereinander geteilt hatten, fuhren wir weiter nach Düsseldorf. Leider war meine Schwester Espérance mit ihrem Fahrrad ausgerutscht und hatte sich das Knie verletzt. Aber jetzt geht es ihr schon besser.

Ankunft in Düsseldorf: Am Rande eines Flusses hatten wir gemeinsam zu Abend gegessen und dann beschloss ANDREAS, die Tour dort zu beenden, und wir kehrten alle mit dem Zug nach Hause zurück.

Danke euch allen!

Georges.