Von Yeremia Dika aus Indonesien

Der Kirchentag in Dortmund im Jahr 2019 ist mein erster Kirchentag. Diese Veranstaltung findet alle 2 Jahre statt und ist eine große kirchliche Feier in Deutschland. Ich fühle mich glücklich, denn die Zeit meines Freiwilligendienstes fiel mit dem Kirchentag zusammen.

Am ersten Tag des Kirchentags, dem 19. Juli 2019, versammelte ich mich mit anderen Freiwilligen der VEM (Vereinte Evangelische Mission) an der Hauptschule Scharnhorst. Danach gingen wir in die Innenstadt, um gemeinsam zu singen und die VEM-Aktivitäten während des Kirchentags vorzustellen. Gemeinsam sangen wir mitten in der Stadt Lieder aus vielen Sprachen, viele Menschen haben uns dabei zugehört. Es gab eine Menge Leute, die unseren Straßenauftritt als mutig ansehen, und die Leute, die zuschauten, sangen und tanzten mit uns, das war wirklich erstaunlich! Plötzlich hat sich die Atmosphäre verändert und ist so freundlich geworden. Die Stadt Dortmund hat sich um 180 Grad gewandelt und ist zu einem überfüllten und freundlichen Ort geworden. Einige Ecken der Stadt sind zu einer Bühne und einer Tribüne geworden. Viele Menschen von überall her sangen auf den Straßen und auch in den Zügen zusammen.

Viele Menschen waren in grüne Farben getaucht (das diesjährige Kirchentag-Thema verwendete farbdominierendes Grün in seinem Markting).

Während des Kirchentags wurde mir von VEM anvertraut, bei der Dokumentation der Aktivitäten der VEM mitzuwirken. Weil ich Fotografie sehr mag, habe ich diese Aufgabe mit Leidenschaft übernommen. Reisen Sie zu verschiedenen Orten, um Fotos zu machen, und dort kann ich mich treffen und mit anderen Menschen sprechen. Ich habe die Zeit des Kirchentages sehr genossen, neue Freund*innen getroffen, mit Fremden im Zug geredet und gesungen.

Für mich ist der Kirchentag nicht nur ein Ereignis, sondern aus meiner Sicht ist der Kirchentag auch ein Moment oder eine kleine spirituelle Erfahrung. Diese Erfahrung hat mich auf das Gebet aufmerksam gemacht. Sie begann, als wir ein Konzert nach dem internationalen Jugendgottesdienst der VEM besuchten, nämlich ein Konzert der Band „Könige und Priester“. Eines der Lieder hatte den Text „Warum beten wir nicht?“ mit der Bedeutung „Warum haben wir nicht gebetet?“. Zu dieser Zeit berührte das Lied meine Gefühle so sehr. Was für ein gutes Lied und ein guter Text. Irgendwie ist es für mich wie eine Selbsterinnerung. Denn in letzter Zeit bete ich selten und selbst wenn ich nur routinemäßig bete, so ist doch ohne intensive Kommunikation mit Gott beim Beten keine Beziehung möglich. Für mich ist das Beten eine Möglichkeit, mit jedem Problem und jeder schwierigen Zeit in jeder Lebensphase umzugehen. Beim Beten kann ich Gott mein ganzes Herz ausschütten und mich bedanken. Aber ich fing an seltener zu beten und mit Gott zu kommunizieren. Vielleicht versuchte Gott mich durch diesen Kirchentag-Moment daran zu erinnern, wieder zu beten und mit ihm zu kommunizieren. Das ist eine der Erinnerungen des Kirchentages, die für mich unvergesslich ist, es ist wie eine Selbsterinnerung. Manchmal habe ich das Gefühl, dass Gott mich an einen unerwarteten Moment erinnert, genau wie das Lied auf dem Konzert, eine Lyrik, die meine Gefühle berühren und mich etwas realisieren lässt. Während des Konzerts fühlt sich der Moment auch ganz besonders an, denn wir können gemeinsam mit vielen Menschen Gott singen und preisen, und natürlich auch bei gutem Wetter. So perfekt!