von Dika aus Indonesien.

Das Foto oben zeigt die Hände meiner beiden Freunde, Joseph aus Tansania und Andro, meinem Freund aus Indonesien. Das Foto habe ich am 17. August 2019 direkt unter dem Eiffelturm aufgenommen. Der 17. August ist für uns Indonesier*innen der Tag der Unabhängigkeit. An diesem Datum waren wir in Paris. Es gab ein kleines Gespräch zwischen mir, Andro und unserem Freund Josephat aus Tansania, als wir durch die Straßen von Paris gingen, das mich auf die Vielfalt Indonesiens aufmerksam machte. Als Josephat fragte “Warum siehst du, Andro, Frans und unser Reisepartner aus Indonesien physisch so unterschiedlich aus?“ Ich bin Javaner, Andro ist Batak, der in Lampung lebt, Frans ist mein Freund aus der Ethnie Papua und unsere Reisebegleiter im Bus sind Indonesier aus der Ethnie China.

Ich fing an zu überlegen. Seit ich in Deutschland bin, denken die Leute manchmal, ich sei Inder oder Sri Lankaner, und viele meinten, mein Freund Frans stamme aus Afrika. Ich selbst habe manchmal auch Schwierigkeiten, Indonesier zu erkennen, wenn ich in einem fremden Land bin, weil es ziemlich schwierig ist, Indonesier physisch zu erkennen. Erst wenn die Menschen Indonesisch sprechen erkenne ich, dass sie Indonesier*innen sind – und es sind ja dennoch nicht alle, die Indonesisch sprechen, auch Indonesier*innen. Unsere Identität als indonesische Nation liegt in der Vielfalt unserer ethnischen Zugehörigkeit und Kultur. Man könnte sagen, dass der Unterschied in unserer Identität liegt. Indonesien hat ein relativ hohes Maß an ethnischer Vielfalt (1340 Stämme), was die Identität unserer Nation widerspiegelt, aber aufgrund von Unterschieden, die bestehen, wenn sich einzelne Gruppen nicht richtig behandelt fühlen oder handeln, kann dies von anderen für persönliche oder für Gruppeninteressen missbraucht werden, und Konflikte entstehen. So gibt es in Indonesien in letzter Zeit immer wieder Angriffe auf Vielfalt und Unterschiedlichkeit der Religionen.

Als ich in diesem fremden Land war, wurde mir das Potential dieser Vielfalt, die Indonesien hat, immer bewusster. Meine Zeit als Freiwilliger im Evangelischen Kirchenkreis Dortmund, die ich von April 2019 bis heute durchlaufen habe, bietet immer neue Lektionen über die Bedeutung von Vielfalt und Unterschieden. Genau hier habe ich Indonesien mehr und mehr gefunden. Eine Reflexion für mich und vielleicht auch für Leute, die diesen Artikel lesen: Wir leben in einer Welt, deren Inhalt immer voller Unterschiede, Meinungsverschiedenheiten und Konflikte ist. Ist das Leben nicht in seiner Verschiedenheit so schön? Genau wie ein Regenbogen, denn Regenbögen haben viele verschiedene Farben. Genau das macht den Regenbogen schön. Ein Regenbogen ist kein Regenbogen ohne viel Farbe. Versucht, die Unterschiede zu akzeptieren, vielleicht mit Diskussionen, um mehr Verständnis zu erlangen, und versucht, eine schöne Harmonie zu schaffen, genau wie ein Regenbogen.