von Carol Naidu aus Indien,

Kürzlich, am 1. Februar 2020, hatten wir in unserem Freiwilligenhaus einen Gast aus Sri Lanka, Sumitra N. Fernando.

Sumitra ist 62 Jahre alt, sie ist Pastorin und arbeitet in einer kirchlichen Organisation bei der Methodistischen Kirche Sri Lanka (MCSL). Sie arbeitet für die Waisenkinder und Witwen. Der Kirchenkreis Dortmund und die Methodistische Kirche Sri Lanka haben seit mehr als 30 Jahren eine Partnerschaft.

Sie will mit 65 Jahren in Rente gehen, und vor dem Ruhestand wollte sie ihre alten Freund*innen noch einmal sehen, deshalb ist sie im Urlaub in Deutschland. Sie kam am 17. Januar an und wird am 10. Februar zurückkehren. Sie wollte unser schönes Volunteershouse besuchen, also beschloss sie, für einen Tag in unserem Haus mit uns zu leben.

Am 1. Februar (Samstag) kam Sumitra um 15 Uhr in unserem Haus an. Rachel und ich nahmen sie mit zum Einkaufen in die Innenstadt, während Dika im Haus blieb, da er das Abendessen für uns alle vorbereiten wollte. Wir baten Sumitra auch, „lassi“ – ein Joghurt-Getränk aus Indien und „Currywurst“ – ein sehr berühmtes deutsches Essen – zu probieren. Später, als wir nach Hause kamen, war Dikas Essen schon fertig, dann kochten Rachel und ich beide auch etwas aus unserem Land. Sumitra war sehr beeindruckt von unserem Essen und unserer Gastfreundschaft. Sie war so glücklich, uns alle zu treffen und sie lud uns auch ein, Sri Lanka irgendwann zu besuchen.

Am 2. Februar (Sonntag) brachten Dika und ich sie in die Markuskirche, wo wir gemeinsam den Gottesdienst besuchten, und später gingen wir zusammen mit Sumitra zu Brigit (Pfarrerin der Lydia Gemeinde, zu der die Markuskirche gehört) zum Mittagessen, weil Sumitra eigentlich bei Birgit wohnt während ihrer Zeit in Dortmund. Sumitra hatte für uns ein süßes Gericht und Schokolade vorbereitet.

Und später entdeckte ich, dass Sumitra, als sie jung war, im Alter von 42 Jahren ein Buch mit dem Titel „Rolle einer Frau in Konfliktsituationen“ schrieb. Dieses Buch handelt von den Problemen und Schwierigkeiten, mit denen Frauen aufgrund des Konflikts in Sri Lanka konfrontiert sind. Mit diesem Buch wollte sie ihren Glauben als Christin mit anderen teilen, damit sie selbst dem Glauben begegnen können. Sie wollte auch andere ermutigen und wollte, dass sie die Stimme der Frauen hören, indem sie ihre Geschichten erzählten.

Ich habe sehr lange mit Sumitra gesprochen und es hat mir klar gemacht, dass ich noch nie eine Person gesehen habe, die so freundlich, selbstlos, stark, motiviert, mutig, süß, freundlich, lustig, liebevoll zu allen ist. Sie hat ihr Leben ganz der Entwicklung der benachteiligten Kinder und Witwen gewidmet, um ihnen eine bessere Zukunft und ein besseres Leben zu ermöglichen. Sie dankte auch der VEM und allen kirchlichen Organisationen, die sie bei der Ausbildung in Großbritannien unterstützten und ihr halfen, ihre Träume zu verwirklichen.

Sumitra ist nicht verheiratet und sie kümmert sich um drei Kinder ihres Bruders, der zusammen mit seiner Frau verstorben ist. Sie nennen Sumitra Loku-Mama, was große Mutter bedeutet.

Sie möchte auch nach ihrer Pensionierung als Ehrenamtliche und aus Honorarkraft für die Methodistische Kirche Sri Lanka bis zu ihrem 70. Lebensjahr weiterarbeiten. Damit sie etwas Geld verdienen und es für ihre Kinder für ihre bessere Zukunft sparen kann.

Sumitra hat einen großen Eindruck in meinem Leben hinterlassen und ich wurde von ihr so ermutigt und bewegt.

Ich hoffe auf gute Gesundheit für sie und ihre Kinder und möge sie glücklich sein. Gott segne sie!