Von Josephat Seleman Hema aus Tansania,

Ich habe dieses Gedicht ein paar Tage nach meiner Rückkehr aus Deutschland in Tansania geschrieben. Es ist eine Antwort auf die weltweit bedrohliche Lage mit dem Corona-Virus. Manchmal ist es wirklich beängstigend, aber es gibt soviel mehr Gründe, um positive zu denken und Vertrauen darauf zu haben, dass Corona vorbei geht. Am Ende wird alles gut.

 

 

NICHT MEHR?

 

Wie Geisterstraßen scheinen sie,

Meine Schritte machen Alarm,

Sie, die aus dem Fenster schauen,

Maskiert und besorgt auch drinnen,

Wir alle halten den Atem an und beten,

Dass wir alle den neuen Tag erleben,

Meine Seele ist niedergeschlagen, ihre noch mehr.

Kursivschrift, die mich früher beflügelt hat, ist nichts besonderes mehr.

Welche Schönheit sollten wir bewahren?

Inmitten von Stürmen und Sorgen?

Ja, morgen ist vielleicht ein Rätsel,

Aber alles ist gewiss geschrieben,

an die Wände deines Herzens,

In den Kammern, die das Vertrauen verschleiern.

 

 

 

Geht die Sonne nicht auf wie bisher?

Ist das Tageslicht nicht so hell wie immer?

Sollten wir aufhören, nachts die Sterne zu zählen?

Sollten wir aufhören, Meereswellen anzuschreien?

Sollten wir aufhören, grüne Landschaften zu lieben?

Sollten wir aufhören, Gedichte vorzutragen?

Sollten wir unsere kleinen täglichen Rituale beenden,

Die uns soviel bedeuten in unserem Leben?

Nein, wir sollten noch nicht einmal daran denken!

Wir haben immer noch den Glauben, auf den wir zählen.

Wir haben immer noch Hoffnungen, auf die wir uns verlassen,

Wir haben immer noch soviel, für das wir dankbar sein können.

Wir sollten lächeln – jetzt noch mehr.