von Josephat Seleman Hema aus Tansania,

Im letzten Oktober 2019 habe ich eine Konferenz des Tansania-Netzwerks in Deutschland in Berlin besucht. Ich war glücklich, dass ich eine Chance bekam, eines meiner Gedichte zu lesen und einen Artikel, den ich am letzten Abend der Konferenz geschrieben hatte. Die Konferenz fand zum Thema Freiwilligen-Programm statt, und deshalb hatten wir viele verschiedene Ansätze zu dem Thema. Ich habe natürlich auch über meine Erfahrungen als Freiwilliger in Deutschland gesprochen. Mein Gedicht “Wir können alle Blumen sein” handelte vom Thema Diversität, und mein Artikel “Teile meines Lebens” erläuterte meine Sicht auf Rassismus vor und nach meiner Einreise nach Deutschland.

Später war ich froh, dass mein Artikel “Teile meines Lebens” im Magazin “Habari” des Tansania-Netzwerks Deutschland veröffentlicht wurde. Zu meiner Überraschung erhielt Astrid Eden ein Exemplar des Magazins noch bevor ich wußte, dass es überhaupt erschienen war. Astrid Eden ist Teil der Dortmunder Partnerschaftsgruppe zwischen der Gemeinde Syburg auf dem Höchsten und Kotela in Tansania, und sie sprach mich während des Abends der Kotela-Gruppe darauf an, als wir zusammen einen Tansanischen Film anschauen wollten.

Ein paar Tage später lud Astrid mich zum monatlichen Treffen der Frauen des “British Circle” am 5. März ein, da mein Artikel Thema der Diskussionen an dem Tag sein sollte. Es war ein wunderbarer Moment; ich habe die Atmosphäre der Gespräche sehr genossen, und ich sollte etwas über mich und auch über meinen Artikel erzählen. In dem Artikel habe ich ganz allgemein ausgeführt, welches Bild ich mir zu Hause aufgrund der dort vorliegenden Informationen über Deutschland gemacht und welche Erfahrungen ich hier gesammelt hatte und wie sie vielleicht auf der Grundlage von Rassismus beurteilt werden könnten. Ich habe auch über viele gute Seiten gesprochen, die ich in Deutschlands Gesellschaft erlebt habe, und dass das zeigt, wie wichtig mein Freiwilligendienst hier ist. Letztendlich: ich persönlich habe keinen Rassismus mir gegenüber gespürt, aber es ist sehr wichtig zu wissen, dass das Problem in der Gesellschaft immer noch vorhanden ist. Wir müssen es also immer wieder ansprechen und dürfen es nicht verstecken.

Ich habe meinen Artikel “Teile meines Lebens” genannt, um damit zu zeigen, dass mein Leben in Deutschland die Verbindung herstellt zwischen den Geschichten, die ich vorher gehört habe und dem praktischen Leben und den Erfahrungen hier, die meine Sicht auf verschiedene Bereiche erst vervollständigt haben. Für mich ist das Leben ein großes Ding, das sich zusammensetzt aus vielen einzelnen Stückchen, die Du hörst und erfährst.

Ich werde immer dankbar dafür sein, dass ich in Deutschland die Möglichkeiten bekam, die mich so positiv verwandelt haben. Vielen Dank auch an Astrid Eden und den “British Circle” dafür, dass sie sich für meinen Artikel interessiert und mich eingeladen haben, ihre kostbare Zeit mit mir bei einer so wunderbaren Diskussion zu verbringen in solch einer überaus freundlichen und angenehmen Atmosphäre.