von Gentille aus der Demokratischen Republik Kongo
Seit ungefähr vier Monaten mache ich mir Gedanken – diese Fragen, die in meinem Kopf entstanden sind, habe ich, seit ich die Zeichnung von meiner Freundin Hannah aus Indien gesehen habe. Ich habe die Weltkarte gesehen, und ich habe mich gefragt, wie ich über die Welt denke. Und warum ich so über die Welt denke, und nicht anders.
Ich habe diese Fragen entwickelt und mit internationalen Freiwilligen geteilt. Und heute teile ich diese Fragen mit euch und frage euch, ob ihr mir zustimmt, dass diese Zeichnung von meiner Freundin Hannah eine neue Perspektive auf die Welt bietet? Ich freue mich über eure Antworten in den Kommentaren.
Frage 1:
Wo wohnst du? Wo ist deine Heimat?
Frage 2:
Was denkst du, wenn du das Bild siehst?
Warum ist das falsch? Warum ist das richtig?
Frage 3:
Wenn du diese Karte siehst, wo möchtest du dann leben? Oben oder unten?
Frage 4:
Kannst du dir eine Welt ohne nationale Grenzen vorstellen? Was denkst du, wenn du an eine Welt ohne Grenzen denkst?
Frage 5:
Welchen Traum hast du von der Welt? Welche Veränderung wünschst du dir von der Welt?
Frage 1:
Ich wohne in Wuppertal. Aber meine Heimat ist das nicht. Ich glaube meine Heimat ist das Dorf, in dem meine Großeltern leben, in dem meine Mutter aufgewachsen ist. Aber da habe ich selber nie gewohnt. Für mich ist Heimat ein sehr diffuses gefühl. Ein bisschen Heimat fühle ich in sehr vielen Orten. Manchmal mehr, manchmal weniger. Bücher, zum Beispiel, sind manchmal auch Heimat für mich oder bestimmte Lieder und Musik.
Frage 2:
Wenn ich das Bild sehe, freue ich mich über die verschiedenen Muster und Formen. Ich finde nicht, dass das falsch ist.
Frage 5:
Ich möchte in der Blume im Süden von Südamerika leben. <3
Frage 4:
Ich finde die Idee einer Welt ohne Grenzen spannend. Eigentlich sind Länder ja nur konstruiert – irgendwann wurden Grenzen gezogen, manchmal sehr willkürlich. Es wäre toll, wenn es sie nicht mehr gäbe.
Aber ich glaube, dass Menschen dazu tendieren in Gruppen zu denken. Wenn es keine Grenzen mehr gäbe, dann würden sich die Leute bestimmt mehr in Regionen oder anderen Communities orientieren. – Das könnte aber auch über große Distanzen funktionieren (z.B. Solidarität unter Arbeiter*innen).
Frage 5:
Ich wünsche mir eine Welt, in der die soziale und geographische Herkunft nicht über den Verlauf des Lebens bestimmt.
Frage 1 : Ich wohne in Deutschland bzw. in der Stadt Hamm aber meine Heimat ist in Kamerun.
Frage 2: Wenn ich das Bild sehe, dann denke ich an eine zerstörte und auseinander Welt, deswegen finde ich das falsch, weil das so unharmonisch aussieht.
Frage 3: Ich würde gerne unten links wohnen, weil da scheint noch eine Zusammenheit zu geben, da alles da so voll auf dem Bild ist.
Frage 4: Ich glaube, eine Welt ohne nationale Grenze wäre gut aber gleichzeitig auch bisschen langweilig. Man braucht diese Unterschiede an Kultur, manchmal auch an Mentalität und Art und Weise, sich mit der Sachen zu befassen, damit jeder etwas Neues von dem Anderen erfahren kann. Aber keine Grenze ist auch gut, weil wir dadurch mehr in Einheit sind und vermeiden dadurch Division oder andere Trennengründe, die vorkommen können.
Frage 5: Ich träume von einer Welt, wo der Teufel keine Macht auf Menschen hat. Wo alle Menschen sich auf Gott fokusieren und lassen sich von ihm leiten. Von so einer schönen Welt träume ich Tag und Nacht.
Frage 1
Ich wohne in Essen.
Meine Heimat ist Kamerun.
Frage 2
Ich sehe die Karte der Welt mit Kunst Zeichen. Es sieht wie ein Puzzle aus.
Frage 3
Ich möchte oben leben
Frage 4
Ja ich kann mich vorstellen. Ich denke an Liebe miteinander , keine Racismus oder so. Ein Leben in Friede und Freude, wo alle sich miteinander helfen und wo spricht man nicht mehr über Armheit
Frage 5
Ich traume an einer Welt ,wo man alle an Jesus glauben, wo die Länder suchen keine Herrschaft über andere Länder aber nur die andere zu helfen.
1) Ich wohne in Dortmund. Geboren wurde ich in Remscheid, was aber nie meine Heimat wurde. Irgendwie wusste ich immer, dass mir Remscheid zu beengt ist. Dortmund ist zu einer Art Heimat für mich geworden, jedoch kann ich mir vorstellen, die Heimat zu wechseln, falls die Verhältnisse hier zu instabil würden. Dann wäre es mir wichtig, mit meinem Mann und der Tochter z.B. das Land zu wechseln. Heimat ist meiner Meinung nach da, wo die Menschen sind, die ich liebe.
2) Als ich das Bild sah, habe ich es intuitiv das Blatt umgedreht und gefragt, warum das Bild so rum ist.
Ich vermute, es ist damit gemeint, dass die Sicht auf die Welt immer auch eine Frage der Perspektive ist. Ich meine, jeder erklärt und versteht die Welt vor seinem Erfahrungshintergrund. Wieso muss meine Sicht auf die Welt unbedingt die Richtige sein? Gibt es hierbei überhaupt ein „Richtig“ oder „Falsch“? – Ich denke nicht!
Wahrscheinlich erleben die Menschen z.B. aus Europa dieses Bild als „falsch-herum“, weil wir gewohnt sind, die Welt aus unserer Perspektive zu betrachten und denken, jeder andere müsse das auch so tun.
Deshalb fühlt es sich für mich falsch an und deshalb ist das Bild wichtig, es regt mich an, meine Perspektive zu hinterfragen.
3) Ich kann mir gut vorstellen unten rechts oder mittig unten zu leben.
4) Eine Welt ohne Grenzen wäre eine tolle Sache. Ich fürchte, so lange es machgierige Menschen gibt und brave Lämmer, die ihnen folgen, so lange man nicht einmal bereit ist, mit dem Nachbarn den Garten zu teilen, geschweige denn, mit Menschen aus anderen Kulturen – wird das leider nix.
Ich fände es gut. Dann wären Kriege auch abgeschafft oder jeder würde persönlich sein Territorium verteidigen und den Dackel des Nachbarn tot hauen, falls der an die eigene Hecke pinkelt. Ich fürchte das ginge aktuell schief! Die Menschheit kommt vielleicht irgendwann mal da an.
5) Mein Traum von der Welt hat mit mehr Gerechtigkeit und mehr Umweltbewusstsein zu tun. Wir sollten weltweit fairer miteinander umgehen und nicht unbedingt auf Kosten anderer reich sein. Wenn der Textilarbeiter in Asien fair bezahlt wird, zahle ich gerne etwas mehr für ein Kleidungsstück, wenn es das in meiner Grösse gibt. Wenn die Menschen in Rumänien den selben Stundenlohn bekämen, würden sie nicht ihre Familien verlassen müssen, um hier ihr Glück zu suchen. Dazu müssen die Menschen sich erst einmal lernen, als gleichwertige Geschöpfe anzusehen. Das wäre der wichtige, erste Schritt!
Wir alle sollten auch ernsthaft darüber nachdenken, wie wir diese Welt unseren Kindern hinterlassen wollen. Fast an jeder Toilettentür steht, man solle sie so hinterlassen, wie man sie vorgefunden habe. Und das werden wir wohl leider für diesen Planeten nicht einhalten können! Aber ich hoffe, nach und nach kommen wir dem immer näher!
1) Ich wohne in Dortmund und das ist auch meine Heimat, da ich hier geboren und aufgewachsen bin und ich nie woanders gelebt habe. Aber wichtiger ist mir, dass hier auch die Wurzeln meiner Familie liegen. Wobei mir bewusst ist, dass die eine Hälfte der Familie aus dem heutigen Polen zugewandert sind und die andere Hälfte aus dem Rheinland. Ich finde es wichtig, dass dieses Bewusstsein da ist, weil ich die Bewegung von Völkern dorthin, wo die Lebensumstände besser sind, für eine völlig natürliche Sache halte. Obwohl ich mich schon sehr mit dieser Region verbunden fühle, habe ich ein Heimatgefühl dort, wo ich mich mit den Menschen und Umständen identifizieren kann, dort wo geliebte Menschen um mich sind. Das könnte also auch irgendwo anders auf der Welt sein.
2) Zuerst finde ich, dass es ganz tolles Kunstwerk ist. Ich male selbst, daher gefällt mir so etwas aus der künstlerischen Sicht natürlich super. Die Perspektive zu wechseln, finde ich witzig. Ich musste erstmal richtig hinschauen, um zu verstehen, dass es (für uns auf der Nordhalbkugel) auf dem Kopf steht.
Falsch und richtig würde ich hier gar nicht verwenden als Kategorien.
3) Kann ich nicht so richtig beantworten. Mich ziehts irgendwie auf die linke obere Ecke (also eigentlich Australien), dort ist es nicht so groß und das Meer ist in Reichweite.
4) Ich kann mir das sehr gut vorstellen. Für mich muss es keine Grenzen geben, da halte ich es mit den Indianern: Das Land kann niemandem gehören. Aber das ist natürlich in unserer aktuellen Gesellschaft leider unmöglich. Krieg um Besitz hat es wohl von Anbeginn der Menschheit gegeben und den gibt’s ja tatsächlich sogar im Tierreich. Ich fürchte, solange es Lebewesen gibt, gibt’s auch den Kampf um Besitz oder einfach darum, dass man es besser haben möchte, als der andere. Da ist noch viel zu arbeiten bis wir da zu einer friedlicheren Welt kommen.
5) Zunächst mal wünsche ich mir, dass alle diese Trumps, Putins, Erdogans und wie sie alle heißen nicht mehr an den Regierungen sind und stattdessen gütige und intelligente Menschen mit gesundem Menschenverstand regieren dürfen. Dann möchte ich, dass endlich auch der letzte begreift, dass wir uns um diese Erde kümmern müssen, bevor hier gar nichts mehr läuft. Und dass das die wichtigste Aufgabe ist für die Politik
und nicht, irgendwelche Kriege anzuzetteln oder sich selber die Diäten zu erhöhen.
1) Ich wohne aktuell in Okahandja, Namibia und komme aus Wuppertal, Deutschland. Heimat muss kein Ort sein, ich persönlich fühle mich aber dort sehr wohl, wo ich bis vor Kurzem immer gelebt habe, also in Wuppertal. Ich kann aber überall Heimatgefühle bekommen, zum Beispiel durch bestimmte Musik, Gedanken oder besonderes Essen, und vor allem durch Menschen, die mir etwas bedeuten.
2) Dabei denke ich daran, wie selten wir aus unseren Denkmustern herauskommen. Deshalb finde ich daran nichts falsch, es gibt uns nämlich eine neue Perspektive. Was oben und unten ist, wurde von Europa bestimmt, warum sollten wir es nicht ändern?
3) Gute Frage… wahrscheinlich in meiner Heimat Wuppertal, also unten.
4) Das ist eine wunderbare Vorstellung! Dabei denke ich daran, wie ungerecht es ist, dass der Ort unserer Geburt darüber entscheidet, welche Rechte wir haben; mehr oder weniger Möglichkeiten als andere, die genauso Menschen sind wie wir.
5) Mein Traum von der Welt ist es, dass wir alle unsere Ziele verwirklichen können und voneinander lernen können, ohne dass das Land, in dem wir leben und unser Geldbeutel eine Rolle spielen.
1) Ich wohne in Duisburg und komme ursprünglich aus Kamerun.
2) Ich denke an der Welt, mit die unterschiedlichen Kulturen.
Weder falsch noch richtig.
3) Oben
4) Eine Welt ohne grenzen stelle ich mich vor.
Ich denke an Liebe.
5) Ich wünsche mich, dass die sich als ein familie sieht.
Frage 1:
Ich wohne seit 29 Jahren in Plettenberg und habe meine Familie hier gegründet. Meine Heimat aber ist in Nettetal, wo ich geboren wurde. Dort habe ich meine Schulausbildung und meine Berufsaubildung erhalten. Die Weite der niederrheinischen Felder ohne Berge fehlt mir im Sauerland, ebenso wie die offene Mentalität.
Frage 2:
Ich komme ins Nachdenken, weil es ein Oben und Unten gibt. Aus der ökumenischen, partnerschaftlichen Perspektive finde ich das Bild erschreckend realistisch. In dieser Zeichnung wirkt das Unten aber auf mich ein wenig wie ein schiffbrüchiges oder schon untergegangenes Schiff. Das finde ich nicht richtig, weil wir doch alle gleich sein sollten.
Frage 3:
Ich bin offen, da ich gerne reise. Nach dieser Zeichnung lebe ich „oben“ und empfinde das auch oft so. Diese Empfindung ist ein Teil meines Engagements in der ökumenischen, partnerschaftlichen Arbeit, da ich hier für ein wenig Ausgleich sorgen kann, wenn ich mich einsetze.
Frage 4:
Eine Welt ohne nationale Grenzen wäre spannend. In dieser Idealvorstellung gäbe es keine Kriege und die Menschen hätten die gleichen Mittel. Die Menschen müssten nicht hungern. Sie hätten eine gute gesundheitliche Absicherung und gleiche Bildungschancen. Das wäre toll!
Frage 5:
Ich wünsche mir eine Welt, in der das Geld gleichmäßiger verteilt ist und alle die gleichen Chancen auf Bildung und Gesundheit haben. In dieser Welt wäre Frieden und alle würden sehr sorgsam mit der Umwelt umgehen, damit die nachfolgenden Generationen auch ohne Sorgen leben können.
Frage 1:
Ich wohne in Dortmund, hier bin ich groß geworden. Hier ist meine Heimat. Genauer, ich wohne im Norden von Dortmund, aber meine Heimat ist im Süden, in Hörde. Dass Dortmund meine Heimat ist habe ich verstanden als ich in Köln studierte habe. Auch nach 6 Jahren habe ich wenn mich jemand (außerhalb von Köln) gefragt hat „wo kommst du her“ immer geantwortet „ich wohne in Köln, aber ursprünglich komme ich aus Dortmund.“
Frage 2:
Ich denke nicht richtig oder falsch. Ich denke auch nicht unbedingt an eine Karte, sondern an ein buntes Kleid.
Frage 3:
Eher oben. Auf den Weißen „Schuppen“ oben in der Mitte. Wenn ich es dann wieder als Karte deute: Im Herzen Afrikas.
Frage 4:
Ich Frage mich vor allem in welchen Strukturen Organisation stattfindet: welche Menschen finden sich zusammen um gemeinsam Entscheidungen zu treffen? Und wie viele? Die in einem Stadtteil? Die in einer Stadt? Die im Umkreis von 5/10/50/100km?
Frage 5:
Ich träume von einer Welt in der jede*r sein und ihr Potential verwirklichen kann ohne Einschränkungen und Zwänge die durch eine glückliche oder unglückliche Geburt in eine reiche oder arme Familie an welchem Ort dieser Welt auch immer.
Ich träume von einer Welt in der sich alle Menschen leisten können fair zu sein und Verantwortung für ihr Handeln und ihre Entscheidungen zu übernehmen.