von Hannah aus Indien

1.5 Jahre lang war Hannah Freiwillige im Kirchenkreis Dortmund – nun bereitet sie sich in Indien auf ihre C1-Deutschprüfung vor – und beschäftigt sich in diesem Zusammenhang mit dem Thema „Kinderlose Akademikerinnen“. Hier schreibt Hannah als ehemalige Voluntärin einen Gastbeitrag:

„Mich interessiert das Thema ,,Kinderlose Akademikerinnen’‘, daher freue ich mich, heute darüber zu schreiben. Das vorliegende Balkendiagramm liefert uns Information über die gebildeten Frauen, die keine Kinder haben. Obwohl dies ein sehr interessantes Thema ist, frage ich mich, warum ich nie Statistiken mit gebildeten Männern sehe, die keine Kinder haben wollen.

Als erstes fällt mir die Prozentzahl 43 % von deutschen West-Frauen mit Universitäts- oder Fachhochschulabschluss auf. Ich kann gut verstehen, warum sie keine Kinder haben möchten. Meines Erachtens wollen diese Frauen sich mehr auf ihre Arbeit konzentrieren. Im Vergleich zu dieser Zahl liegt die Zahl der kinderlosen deutschen Frauen, die einen Hauptabschluss haben, relativ niedrig bei 25 Prozent. Ich bin der Meinung, dass ausschlaggebend für die Statistik nicht kinderlose Frauen mit Hochschulabschluss, sondern akademisch gebildete Männer und Frauen ohne Kinder sein sollten.In meinem Heimatland ist die Situation ähnlich, Frauen werden verurteilt und manchmal dazu gezwungen, Kinder zu bekommen: Einerseits wird von ihnen verlangt für die Familie zu verdienen, anderseits müssen sie sich auch um die Kinder kümmern.

Ich hätte nicht erwartet, dass es einen solchen Unterschied zwischen West und Ost gab. Aber aus der Grafik geht hervor, dass es offensichtlich ist, dass die Frauen aus dem Westen besser ausgebildet sind.

Kinder hängen an ihren Müttern und auch an ihren Vätern. Ich bin der Ansicht, dass die Entscheidung der Eltern für eine Karriere das Wachstum der Kinder nicht beeinträchtigen sollte.

Ich persönlich bin der Meinung, dass eine niedrige Geburtenrate keine negativen Auswirkungen auf die Wirtschaft des Landes hat, insbesondere in Ländern wie Indien. Vielleicht werden die Frauen in den Familien diskriminiert. Abschließend möchte ich sagen: hören Sie auf, Frauen dafür zu verurteilen, dass sie die Karriere den Kindern vorziehen. Die Männer werden nicht diskriminiert, warum also Frauen?“