von Frida aus der DR Kongo

Im Jahr 2022 habe ich das erste Mal seit ich geboren wurde Weihnachten und Silvester ohne meine Familie und außerhalb meines Heimatlandes gefeiert. Ich dachte, dass ich nicht alleine feiern kann – und auch konnte ich mir nicht vorstellen, mit anderen Menschen außer mit meiner Familie zu feiern. Natürlich war es schwierig für mich, aber dann stellte sich heraus, dass ich aber nicht alleine war, sondern mit Carolin, Christina, Helen, Barbara, Gentile und anderen zusammen Heiligabend gefeiert habe.

Im Kongo, wo ich herkomme, ist der 24. Dezember der Tag, an dem wir alles für Weihnachten vorbereiten. Wir gehen zum Friseur und es gibt eine neue Frisur, zur Maniküre und es gibt neue Nägel, wir kaufen viele Dinge und Lebensmittel ein, und wir dekorieren die Kirche und vieles mehr.
Am 25. Dezember gehen wir dann ab 9 Uhr in die Kirche für vielleicht drei Stunden und danach gehen die Menschen an verschiedene Orte und in verschiedene Häuser, um Weihnachten zu feiern.

Hier in Deutschland habe ich etwas anderes erlebt:

Am 23. Dezember waren Carolin, Helen, Christina und ich mit anderen Leuten im Studio 41, um alles für Heiligabend vorzubereiten. Dort haben wir auch einen Weihnachtsbaum aufgebaut, der eigentlich kein Baum war, sondern ein Keinachtsbaum.. Am 24. Dezember waren wir dann ab 14 Uhr wieder im Studio 41 zum Gottesdienst. Nach dem Gottesdienst haben wir ein Spiel gespielt, um uns kennenzulernen und dann haben wir in drei Gruppen gemeinsam Weihnachten vorbereitet. Eine Gruppe war in der Küche und hat gekocht (in dieser Gruppe war ich 😜), eine andere Gruppe hat den Tisch dekoriert und wieder eine andere Gruppe hat Plätzchen gebacken.

Nach der Arbeit der drei Gruppen haben wir viele Stunden lang zusammen gegessen, getrunken, getanzt, gesungen, gelacht und so weiter und dann ist jede*r von uns nach Hause gegangen.

In meinem Heimatland gibt es am 25. Dezember Geschenke für die Kinder – die Eltern und andere Verwandte beschenken nur die Kinder, meist mit neuer Kleidung, aber die Erwachsenen selbst erhalten keine Geschenke. Hier in Deutschland habe ich gelernt, dass man jemandem etwas schenken kann, obwohl man nicht in die gleiche Familie geboren wurde. Das ist schön.